Botz, Münster
Klare Architektursprache als Visitenkarte
Das kontinuierliche Wachstum des Herstellers von gebrauchsfertigen Flüssigglasuren für Keramik erforderte größere Räumlichkeiten, die 2019 mit dem Umzug an einen neu zu errichtenden Firmensitz zugleich auch effizientere Arbeitsprozesse ermöglichen sollten. Verschiedene Nutzungs- und Arbeitsbereiche waren in einer ansprechenden Architektur im neuen Betriebsgebäude zu integrieren: Zum einen der Lager- und Logistikbereich sowie die Produktion, zum anderen der Bürotrakt mit einem Workshop-Bereich, ergänzt um ein Fachhandelsgeschäft für die eigenen Produkte.
Projektdetails
Nutzung:
Verwaltung, Produktion und Logistik
Standort:
Rudolf-Diesel-Straße 57, 48157 Münster
Bauherr:
BOTZ GmbH, Münster
Objekt-Größe :
ca. 2.200 m² BGF
Auftrag:
Entwurf, Genehmigungsplanung von Architektur, Tragwerksplanung und Verkehrsanlagen
Bildnachweise: ©Johannes Grimme (Innenaufnahmen), Brüninghoff (Außenaufnahmen)
Masterplanung
Der Auftrag lautete, sowohl die Ansiedelung des neuen Firmensitzes als auch einen zweiten Flächenteil für eine erfolgreiche Weitervermarktung auf dem neuen Grundstück, das am Ende einer Erschließungsstraße liegt, zu ermöglichen. Im Masterplan von Hoff erlaubt ein gemeinsam genutzter Wendehammer nicht nur eine gleichwertige Erschließung von beiden Parteien, sondern zugleich eine ausgesprochen effiziente Nutzung des Grundstücks.
Raster mit Vor- und Rücksprüngen
Der Grundstücksteil für den neuen Firmensitz des Bauherrn, der eine Fläche von ca. 5.000 m² und einen dreieckigen Zuschnitt hat, wird im Entwurf bestmöglich ausgenutzt: Sowohl die Halle als auch der Verwaltungstrakt arbeiten mit geschickten Vor- und Rücksprüngen in einem einheitlichen Raster, das den verschiedenen Logistikanforderungen für Anlieferung, Abholung oder auch Besucherparkplätzen Rechnung trägt. Terrasse und Grünanlagen für Mitarbeitende, Kunden und Workshop-Teilnehmer schließen sich im Süden des Bürotraktes an und bieten einen Blick ins Grüne: Eine großzügig angelegte Baum- und Strauchbepflanzung trennt das Betriebsgelände von der angrenzenden Wohnbebauung.
Eine kontrastreiche Fassadengestaltung teilt die Funktionsbereiche auch optisch auf: Ein augenfälliger, warmer Klinker kennzeichnet den Bürotrakt und verleiht ihm dadurch seine sofort erkennbare Funktion als Empfang und architektonische Visitenkarte.
Die Halle für die Produktion und Lagerung der Flüssigglasuren tritt hingegen optisch mit ihrer Isopaneelwand im Farbton Graualumium in den Hintergrund. Die einheitlich zweigeschossige Bauweise mit Flachdach schafft eine optische Verbindung von allen Gebäudetrakten. Der vom Bauherrn gewünschte Industrielook zeigt sich vor allem in den Fenster-Elementen mit Gittersprossen sowie den Glastrennwänden im Inneren.
Flexibilität
Das Erdgeschoss im Verwaltungstrakt teilen sich gewerbliche Nutzungen wie die Werkstatt, das Lagerbüro, Brennraum und Labor auf der einen Seite und der für Kunden und Endverbraucher zugängliche Bereich mit dem über zwei Geschosse gehenden Foyer auf der anderen Seite. Kennzeichnend ist hier die Flexibilität in der Raumnutzung: Der Übergang vom Empfangsbereich zum großzügigen Workshop-Bereich wird über drehbare Holzelemente gesteuert.
Sichtbeton und Holz in einer harmonischen Kombination bestimmen die Innenarchitektur.
Das Obergeschoss wird vor allem durch eine offen Büroraumgestaltung geprägt, bei der Einzelbüros für die Geschäftsleitung, Coffee Point und ein gemütlicher Wartebereich das Konzept vervollständigen. Um die gemeinsame Nutzung von allen Mitarbeitenden zu ermöglichen, wurde der Aufenthaltsraum so angeordnet, dass er von beiden Funktionsbereichen aus zugänglich ist.
Produktions- und Logistikbereich
Die Halle mit einer Grundfläche von 36×30 m umfasst neben Wareneingang und Versand, Material- sowie Fertigwarenlager den Produktionsbereich für die Flüssigglasuren.
Als ein eigenständiges Element mit Verkaufsraum, Büro und Lagerraum fügt sich der eigene Shop mit dem vorgezogenen Eingangsbereich ebenfalls in diese Fläche ein.