Fachklinik Weser-Ems, Oldenburg
Gelebte Partnerschaft
Den Auftakt zu diesem Projekt machte ein anderer: Das renommierte Architekturbüro Gerber Architekten aus Dortmund durfte den Entwurf stellen. Für die schlüsselfertige Umsetzung beauftragte das gemeinnützige Diakonische Werk in Oldenburg anschließend HOFF und Partner, die zunächst die Ausführungsplanung sowohl im Sinne der Entwurfs-Architekten als auch in enger Abstimmung mit dem Bauherrn umsetzte. Mit der Verantwortung für die bauliche Realisierung koordinierte HOFF anschließend alle Fachingenieure und die ausführenden Handwerksbetriebe.
In der integrativen Klinik für Abhängigkeitserkrankungen können nun 80 Patienten in Einzelzimmern mit eigener Nasszelle stationär aufgenommen werden, um in einer hochwertigen und behindertengerecht ausgestatteten Umgebung zu genesen.
Projektdetails
Nutzung:
Fachklinik für Suchtkranke zur stationären Behandlung
Standort:
Schellenberg 13, 26133 Oldenburg
Bauherr:
Diakonisches Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg e.V., Oldenburg
Objekt-Größe:
ca. 5.600 m² BGF
Entwurf:
Gerber Architekten, Dortmund
Auftrag:
Ausführungsplanung, schlüsselfertige Erstellung
Ein Novum für die Haustechnik stellte die Einrichtung einer Abteilung für Schwerhörige dar, weil nicht nur in diesen Räumlichkeiten, sondern im gesamten Klinikbereich neben den akustischen Signalgebern auch optische Alternativen erforderlich wurden.
Technische Lösungen für besondere Fragestellungen
Als weitere konzeptionelle Herausforderung gestaltete sich auch die komplexe Schließanlage. Hier mussten technische Lösungen gefunden werden, um die geforderten, unterschiedlichen Zugangsberechtigungen für Schließwege mit den notwendigen Fluchtwegen zu kombinieren.
„Bei den Projekten mit der Diakonie arbeiten wir mit ihrem verantwortlichen Architekten sehr gut im Team zusammen, deshalb ist es auch mehr als nur eine reine Kundenbeziehung. Die Einbindung der verschiedenen Fachbereichs-Arbeitsgruppen bereits in der Vorlaufphase hat anschließend zu einem sehr guten Ergebnis geführt.“
Wilhelm Hövel, Projektleiter
Achteck mit Transparenz
Die achteckige Grundrissform als kompakter Monolith entsteht durch die zwei Gebäude, die über Eck ineinandergreifen und jeweils einen Innenhof umgeben. Diese Formen werden auch mit den Außenanlagen aufgegriffen und leiten zu einem transparent gehaltenen Eingangsbereich hin.
Privatsphäre
Während die Fensterbänder auf den Außenseiten viele, unterschiedlich breite Formate aufweisen, die in aufgelockerter Form angeordnet sind, so bleibt der Einblick aus Gründen der Privatsphäre verständlicherweise doch begrenzt. Anders im Inneren des Gebäudekomplexes: Hier erlauben großzügige Glasflächen von den Gängen und gemeinschaftlich genutzten Flächen zu den Innenhöfen hin Transparenz und eine natürliche Beleuchtung.
Auch die Konzeption der beiden Innenhöfe trägt dem Wunsch nach einer geschützten Umgebung Rechnung, indem sie abgetreppt nach oben verlaufen. So verfügt jedes Geschoss über seine eigene Terrasse, die von außen nicht einsehbar ist.
Kompakt und klar strukturiert
Die kompakte Gebäudeform sorgt mit ihren kurzen Wegen auch für eine klare Struktur im Inneren. Neben den medizinischen Bereichen mit den Abteilungen für Fachärzte sowie Psycho- und Physiotherapie finden sich auch ausreichend Räume für Freizeit, Kunsttherapie sowie eine Lehrküche und Fitnessräume. Eine Großküche mit Speiseraum sowie eine Cafeteria bilden die eigenständige Versorgung der Fachklinik.
NACHHALTIGE MATERIALWAHL
Für die optisch ansprechende Gestaltung des Erdgeschosses als Sockel wurde ein hochwertiger Klinker aus der Region gewählt. Die Obergeschosse wurden als Wärmedämmverbundsystem mit mineralischer Dämmung als nachhaltigem Wertstoff ausgeführt; die charakteristische Lochfassade ist zurückhaltend in weißem Putz gehalten.
Auch beim Bodenbelag im Inneren fiel die Wahl – in Abstimmung mit dem Nutzer – auf einen nachhaltigen Werkstoff, in diesem Fall ein Vinylboden, der in weiten Teilen verlegt wurde.
Umfassendes Farbkonzept
Bei der Abstimmung des Farbspiels von Böden, Wänden und Inneneinrichtung zueinander konnte man auf ein Konzept zurückgreifen, das die Innenarchitektin von HOFF speziell für die Fachklinik entwickelt hatte. Neben aller erforderlichen Funktionalität sollte die Atmosphäre in den Räumen Harmonie und Behaglichkeit ausstrahlen.
„Dank der Empfehlung eines anderen Kunden kamen wir mit der Diakonie erstmalig ins Gespräch. Über die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit bei der Fachklinik hat sich das Vertrauen für weitere gemeinsame Projekte aufgebaut.“
Ingo Hoff
So wurden auf dem angrenzenden Grundstück in der Folge sowohl eine Ergotherapie-Werkstatt für Holz- und Metallarbeiten als auch ein Kinder- und Jugendhaus errichtet. In beiden Fällen stammt der Entwurf aus der Architektur-Abteilung des Diakonischen Werkes, während HOFF und Partner als Investor und Bauherr die Räumlichkeiten an die Diakonie vermietet.
AUSBLICK
In der Planung ist für die Fachklinik ein dritter Gebäudeteil mit Unter- und Erdgeschoss vorgesehen, der als Turnhalle für Freizeitaktivitäten genutzt werden könnte. Da dieser Raum eine gewisse lichte Höhe erfordert, aber das Gesamtensemble in seiner Wirkung nicht beeinträchtigen soll, wurde bereits beim Legen der Fundamente für die Fachklinik diese Erweiterung mitberücksichtigt.
VON ANFANG AN …
… war neben der Funktionalität auch eine städtebaulich gute Wirkung des Gebäudes an dieser Innenstadtlage wichtig. Für die Verantwortlichen der Stadt Oldenburg ist die Fachklinik Weser-Ems ein erster Baustein für die weitere positive Prägung der Stadtentwicklung an dieser Stelle.