Windmöller & Hölscher, Lengerich
Masterplanung
Nach einem ersten gemeinsamen Projekt, der schlüsselfertigen Erstellung eines Büroneubaus im Jahre 2015, erfolgte die Beauftragung für die Masterplanung der Neubauten von Werk 1. Dieses ist die Keimzelle des Unternehmens, deren einzelne Gebäudeteile seit mehr als 150 Jahren in vielen Etappen aus- und umgebaut wurden. Der Rundumschlag stellte eine planerisch hochkomplexe Aufgabe dar, da die Umsetzung im laufenden Betrieb erfolgen musste.
Auseinandersetzung mit einem historischen Standort
Wesentliche Überlegungen bei der Auseinandersetzung mit dem historischen Standort und den gewachsenen Strukturen betrafen Fragestellungen wie:
Was brechen wir ab? Wo schaffen wir neue Räume? Welche Strukturen und Prozesse müssen berücksichtigt werden? Wie können wir Wegebeziehungen und Kundenwege optimieren? Wie stellen wir den Geschäftsbetrieb sicher und sorgen zugleich für einen flüssigen Baubetrieb?
Anschließend an den Masterplan wurden wir ebenfalls für die Architektur- und Tragwerksplanung von einer Vielzahl von Gebäuden, die den überwiegenden Teil von Werk 1 umfassen, beauftragt. Die Haustechnik wurde dabei durch den Bauherrn separat beauftragt und in unsere Planungen integriert.
Projektdetails
Nutzung:
Verwaltung, Ausstellung, Logistik
Standort:
Münsterstraße 50, 49525 Lengerich
Bauherr:
Windmöller & Hölscher KG, Lengerich
Objekt-Größe :
26.000 m² BGF
Auftrag:
Masterplan, Architektur- und Tragwerksplanung (ohne Haustechnik)
„Wir hatten immer die Masterplanung im Auge: Die verschiedenen Sichtweisen zu Ästhetik, Funktionalität, Flexibilität und Kosteneffizienz mussten in Übereinstimmung gebracht werden.“
Andreas Farwick, Architekt
Das Herzstück
Dieser Standort kombiniert vielfältige Nutzungen in den einzelnen Gebäudeteilen – Büroflächen für Verwaltung und Schulung, Kantine, Produktions- und Logistikbereiche, technische Versorgungsbereiche mit Blockheizkraftwerk sowie das Besucherzentrum.
Herzstück von Werk 1 ist ein Ausstellungsbereich der besonderen Dimension: Das Technikum, bestehend aus zwei Hallen, verfügt über eine Brutto-Geschossfläche (BGF) von 10.000 m² und eine Raumhöhe von bis zu 25 Metern. Hier kann der Anbieter von Maschinen zur Herstellung und Verarbeitung flexibler Verpackungen die eigenen Anlagen demonstrationsweise in Betrieb nehmen. Augenmerk bei der Neuausrichtung waren die optimierten Wegebeziehungen sowohl für die Anlieferung und Aufstellung der ausgestellten Maschinen als auch für die besuchenden Geschäftspartner.
Neben der Masterplanung hat HOFF auch die Architektur- und Tragwerksplanung für die rot markierten Bereiche gemacht. Bei 3, 4 und 7 handelt es sich um Bürogebäude; das Technikum als Ausstellungsbereich befindet sich in 5 und 6.
Ästhetik, Optimierung, Flexibilität, Kontinuität
Der Bauherr, der am Standort Kunden aus aller Welt empfängt, hatte ein ausgesprochenes Interesse am optischen Erscheinungsbild, da es einen wesentlichen Bestandteil der positiven Imagepflege gegenüber Externen darstellt. Technische Gestaltungsmerkmale wie Glas und Stahl sollten in die funktionale, gerasterte Fassadenerscheinung einfließen und so auch die Firmenphilosophie ein Stück weit transportieren. Die Entscheidung fiel für eine hochwertige, hinterlüftete, energetische Metallkassettenfassade.
Bei der Planung der Hallen musste nicht nur die zukünftige Gestaltung berücksichtigt werden, sondern auch die Integration in den laufenden Betrieb: Auf der einen Seite die Einbindung von Fundamenten, Brandschutz und Haustechnik; auf der anderen Seite die Sicherstellung sowohl des laufenden Geschäftsbetriebes als auch zugleich des Baubetriebes.
VON ANFANG AN …
… war das Wohlbefinden der Mitarbeiter durch gute Arbeitsbedingungen an den Büroarbeitsplätzen das erklärte Ziel des Bauherrn. Zugleich sollte eine optimierte Anzahl von Arbeitsplätzen geschaffen werden, die in ausgesprochen flexible, offene Grundrisse eingebunden wurden. Wichtig war zudem, dass die Zuordnung zu Arbeitsgruppen auch für die Zukunft flexibel bleiben musste, was der Entwurf sowohl in der architektonischen Gestaltung also auch in der Statik berücksichtigte.